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Donnerstag, 17. November 2016

Goodie / Story zum Mitlesen -------------->>> Rebellion - Aufbruch nach New York - ONE


Ihr Lieben...
Hab mir gedacht, ich könnte euch doch auch mal eine kleine Story hier als Goodie präsentieren  ;-) 
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! 
Updates erfolgen je nachdem, wie viel Zeit ich zum Schreiben erübrigen kann ;-)



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Rating
P18

Kategorie
Gay Romance, Drama, History, Lemon

Zusammenfassung
Max und Leon, zwei Jungs aus Virginia/USA in den 30er Jahren aus einer kleinen Stadt namens Hopewell, entdecken ihre Gefühle füreinander und sind alsbald auf der Flucht in die Großstadt.


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REBELLION

Aufbruch nach New York



~ ONE ~



     Die Weltwirtschaftskrise hatte auch Hopewell in Virginia nicht verschont. Vieles blieb Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts unerschwinglich für die Bewohner des kleinen Städtchens. Einzig die Farmer konnten sich wenigstens mit dem eigenen Feldertrag ein wenig leichter über Wasser halten, aber auch die Ernten waren wetterabhängig und nicht immer garantiert. In dieser schlimmen Zeit ging man nur zu gerne am Sonntag in die Kirche und traf sich mit anderen Gemeindemitgliedern zum gemeinsamen Jammern über die schlechten Zeiten. Oder aber auch nur, um sich nach einem Ehepartner umzusehen und Freundschaften zu pflegen.
     Leon war mit seiner Familie erst vor drei Jahren hierher gezogen, nachdem sie den Gemischtwarenladen von seinem Großonkel geerbt hatten. Damals, mit vierzehn, war er noch halbwegs begeistert gewesen, weiter hinaus aufs Land zu ziehen. Jetzt jedoch, mit siebzehn, wollte er nur noch weg aus diesem Nest. Es gab einfach nichts hier. Noch nicht mal viele Freunde in seinem Alter. Die meisten wohnten weit verstreut auf ihren Farmen, waren zu fein für den Sohn eines einfachen Gemischtwarenhändlers, dessen verstorbener Großonkel seit jeher als unsympathischer Geizhals verschrien war, oder einfach nicht im richtigen Alter für ihn. Was sollte er mit kleinen Kindern anfangen?
     »Leon, übernimm mal den Laden für eine Stunde! Ich muss dringend nach Richmond, um neue Ware zu sichten!«, schrie ihm sein Vater schon von weitem zu, als er aus der Schule nach Hause kam.
     Er wollte das Geschäft wieder auf Vordermann bringen, um es bis nach der Krise über Wasser halten zu können, und so musste Leon oft nach dem Unterricht noch die Stellung halten und zickige Kundschaft bedienen. Mittlerweile wurde es immer schwieriger, überhaupt sofort bezahlt zu werden, denn niemand hatte noch genug Geld in der Tasche, nicht einmal für die einfachsten Dinge. Ihm wurden daher auch lebende Hühner, Ferkel und Handarbeiten als Bezahlung angeboten, was Mr. Sickler ganz und gar nicht passte. Leon fand es nicht so schlimm, er wäre auch mit Tieren als Bezahlung zufrieden gewesen, aber er war angewiesen, möglichst nichts anzuschreiben und immer auf Bargeld zu bestehen. Manchmal drückte er aber doch ein Auge zu, um die Leute nicht total gegen seinen Dad aufzubringen. Es war schon schwer genug, den unschönen Ruf des Großonkels wieder wettmachen zu müssen.
     Gerade hatte er Mrs. Pentecost noch einmal erlaubt, anschreiben zu lassen, als ein junger Bursche den Laden betrat, den er noch nie zuvor gesehen hatte. Und der Ort war nicht gerade groß.
     »Hey!«, begrüßte der junge Mann ihn freundschaftlich.
     Leon unterdrückte ein Schmunzeln. »Selber hey! Was kann ich für dich tun?«
     »Meine Mum bräuchte drei Kilo Mehl und zwei Kilo Zucker.«
     »Kommt sofort!« Schnell hatte Leon das Gewünschte zusammengesucht und stellte es auf den Tresen vor den gutaussehenden, jungen Mann. »Noch etwas?«
     »Eine Haarspange für meine kleine Schwester.«
     »Komm rüber und sieh dir an, was wir haben!«
     Leon führte ihn zu einem Regal neben dem Tresen und zeigte ihm die verschiedenen Modelle nach dem allerletzten Schrei. »Billig sind die nicht, kannst du dir das leisten?« Seiner einfachen, aber sauberen Kleidung nach zu urteilen, war der junge Mann ein Farmer.
     »Ich zahle bar. Die hier gefällt mir. Wie viel?«
     »Zehn Cent.«
     »Gekauft.«
     »Sonst noch etwas?«
     »Das wär‘s, danke. Was macht das zusammen?«
     »35 Cent. Ich hab dich noch nie hier gesehen, wo ist denn eure Farm?«
     Max zog seine Stirn in Falten. »Was macht dich so sicher, dass ich auf einer Farm lebe?«
     »Touché!« Leon grinste beschämt. »Es kommt nicht wieder vor.«
     Max nickte kurz und verließ ohne ein weiteres Wort den Laden. Das Klingeln beim Öffnen der Tür hallte noch lang in seinem Kopf.
     Mit einem lauten Seufzer schloss Leon die Registrierkasse und blickte ihm nachdenklich hinterher. Das hatte er gründlich vermasselt! Dabei sah der Junge verdammt gut aus, obwohl er das offensichtlich nicht wusste. Diese Jungs vom Land waren einfach nicht so oberflächlich wie die jungen Männer in der Stadt. Früher in Richmond hatte er schon ab und zu versucht ein paar zarte Bande zu knüpfen, war aber mangels Mut dann doch immer wieder ohne eine neue Erfahrung stehengelassen worden. Bis zu diesem einen verrückten Tag vor etwa sechs Monaten, als sein Vater zum Gericht bestellt worden war, um die Erbschaft des Großonkels anzunehmen.
     Es hatte alles ganz harmlos angefangen. Er war mitgefahren, um sich den neuesten Kinofilm anzusehen, während sein Vater das Geschäftliche regelte. Der kleine Saal mit den roten Samtsesseln war kaum besetzt so früh am Nachmittag und Leon hatte sich in die letzte Reihe gesetzt. Nur ein einziger anderer Junge hatte noch dort ein paar Sessel weiter gesessen.
     »Kann ich mich zu dir setzen?«, begann der andere die Unterhaltung.
     Leon zuckte nur mit den Schultern. Es war schon dunkel im Saal.
     »Wie heißt du? Ich bin Aldous. Aldous Brent.«
     »Leon Sickler.« Noch nie hatte ihn an anderer Junge einfach so an-gesprochen.
     »Leon… Wie alt bist du?«
     »Tut das was zur Sache?«
     »Ich will schon wissen, wenn ich ein Kind angrabe.«
     Selbst in der Dunkelheit konnte Leon sein teuflisches Grinsen erkennen. Wollte er ihn testen? Eine heikle Situation für ihn, ihm war plötzlich ganz mulmig zumute, aber in seiner Hose regte sich mehr als erwünscht.
     »Fünfzehn. Du?«
     »Erwachsen. Willst du rummachen?«
     Hektische rote Flecken erschienen auf Leons Wangen. Er fühlte sich regelrecht überrumpelt. Wie kam der Kerl überhaupt darauf, dass er…?
     »Spinnst du?«, flüsterte er. »Ich bin doch nicht schwul!«
     »Und ob du das bist!« Aldous lachte dreckig. »Also? Willst du?«
     Entsetzt über so viel Dreistigkeit, fiel Leon keine passende Antwort darauf mehr ein. Er hatte genug damit zu tun, nach Luft zu schnappen. Bis heute wusste er nicht, was dann geschehen war, aber plötzlich fanden sich weiche Lippen warm auf den seinen wieder. Dieser fremde junge Mann hatte es gewagt, ihn im Dunkel des Kinos einfach zu küssen! Mit drängender Zunge und kundigen Fingern hatte er ihm zum ersten öffentlichen Orgasmus seines Lebens verholfen. Nach nicht einmal einer halben Minute. Er wäre am liebsten vor Scham im Erdboden versunken.
     »Armer Kleiner! Das gibt deutliche Flecken auf der Hose!«, traute sich Aldous noch schadenfroh zu bemerken, bevor er sich wieder der Leinwand zuwandte, um endlich den Film zu gucken.
     Am Ende der Vorstellung hatte er ihm noch einen Zettel zugesteckt, auf dem ein geheimer Treffpunkt stand. Noch heute wurde er tiefrot, wenn er nur daran dachte, wie lange er sich dazu hatte durchringen müssen, zu dem Treffen zu gehen. Das waren sicher die schlimmsten Stunden seines bisherigen Lebens gewesen. Im Nachhinein war er froh darüber. Aldous hatte ihm in seiner kleinen Unterkunft in den nächsten Wochen alles gezeigt, was man als schwuler Mann wissen musste, um zu überleben und in den Genuss der höchsten Wonnen zu kommen. Er hatte ihm einiges zu verdanken!

  
*


     Wieso nur wollte ihm dieser dunkeläugige Junge hinter dem Tresen nicht mehr aus dem Kopf gehen? Woher hatte er gewusst, dass er Farmer werden sollte? War er so schlecht gekleidet? Oder etwa so armselig? Selten war ihm etwas so peinlich gewesen. Nachdenklich betrachtete er sich im Badezimmerspiegel des kleinen Farmhauses. Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass er tatsächlich ein wenig langweilig, um nicht zu sagen schäbig, gekleidet war. In den letzten Jahren hatte es nicht mehr zu besonderer Kleidung gereicht. Die Ernte war schlecht und die Wirtschaftskrise tat ihr Übriges. Es war Ebbe in der Kasse. Die Haarspange für Rosalie hatte er sich mühsam zusammengespart. Sie sollte nicht unter den äußeren Umständen leiden, das war ihm als großer Bruder sehr wichtig.
Gerade, als er sich die Haare am Scheitel zurecht bürstete und die widerspenstigen blonden Locken zu bändigen versuchte, blickte seine kleine Schwester zur Tür herein.
     »Verschwinde!«, zischte er böse in ihre Richtung.
     Rosalie grinste hämisch. »Machst dich wohl schick für ein Mädchen, was?«
     Max streckte ihr nur die Zunge raus und warf die Tür krachend hinter ihr ins Schloss.        »Schade, ich hab dir heute was mitgebracht aus dem Laden!«, rief er laut genug, dass sie jedes Wort verstehen konnte. Noch einmal strich er sich die Locken hinter die Ohren und lächelte seinem Spiegelbild aufmunternd zu. »Hässlich bin ich nicht grade«, murmelte er zufrieden mit seinem Äußeren.
     »Bitte! Zeig‘s mir! Ich sag auch, dass es mir leid tut!«, bettelte Rosalie lautstark durch das alte Holz. »Bitte! Bitte! Bitte!«
     Mit Schwung öffnete er die Tür, sie stürzte ihm regelrecht in die Arme und er zauberte hinter seinem Rücken die neue Haarspange für ihre hüftlangen weißblonden Locken hervor.
     »Ist die schön! Danke!«
     »Steht dir bestimmt hervorragend!«, meinte er charmant mit einem Lächeln auf den Lippen.
     »Hier! Sieh mal! Findest du, ich sehe hübsch aus?« Ihre Blicke trafen sich im Spiegel.
     »Wunderschön! Und ich?« Wer ließ sich nicht gerne mit Komplimenten überhäufen?
     »Du?«
     »Ja, ich! Bin ich auch hübsch in deinen Augen?«
     Ihre Lippen formten einen kleinen Schmollmund. »Hm… Ein bisschen vielleicht.«
     »Nur ein bisschen?«
     »Ja, okay! Du bist hübsch!«, ließ sie sich zäh aus der Nase ziehen.
     »Wie hübsch?« Max wollte nicht locker lassen. Er musste wissen, wie er auf andere Menschen wirkte.
     »Meine Freundin Carmela steht total auf dich!«, grinste Rosalie frech in den Spiegel und zupfte sich dabei gemächlich eine Strähne zurecht.
     Jetzt wurde er auch noch rot! Verdammte Scheiße!
     Rosalie lachte prompt mit vorgehaltener Hand und verließ noch immer kichernd das Badezimmer. Er hätte nicht fragen sollen. Aber immerhin bestätigte ihm das sein doch recht gutes Aussehen. Auch wenn man kleinen elfjährigen Mädchen nicht recht trauen konnte.
     »Max! Komm runter, du musst noch Heu einbringen!«, rief ihn sein Vater streng zur Ordnung.
     Schnell rannte er die Treppe hinunter und schwang sich wie immer auf den klappernden Traktor, um auf der Farm zu helfen, die er einmal übernehmen sollte. Draußen auf dem Feld unter strahlendem Sonnenschein und sengender Hitze, zog er sich den Stetson tiefer in die Stirn und ließ seine Gedanken schweifen, während er das Heu einbrachte.
     Warum war ihm dieser Junge nie zuvor im Laden aufgefallen? Er war doch schon oft mit seinem Vater dort gewesen, hatte aber immer nur Mr. Sickler dort angetroffen. Wo hatte er seinen Sohn bloß all die Monate versteckt?
     Er war nett.
     Und sah verdammt gut aus.
     Max konnte nicht umhin, ein Kribbeln in seinem Bauch zu registrieren, wann immer er seitdem an Leon dachte. Ihm war, als hätte er Fieber. Sicher war das nur die Hitze auf dem Feld. Oder etwa doch nicht?
     Wieder errötete er zutiefst und schalt sich einen Narren. Trotzdem wanderten seine Gedanken unweigerlich erneut zu dem apart aussehenden, dunkelhaarigen jungen Mann hinter dem Tresen des Gemischtwarenladens…


Tbc…


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So, jetzt ist es an euch, zu entscheiden, ob das was zu lesen sein könnte oder lieber nicht ;-) Freu mich über Anregungen, Kommis und Bemerkungen jeglicher Art.
Mehr von Max und Leon demnächst hier auf diesem Blog! ^^ 


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