Ihr Lieben...
Hab mir gedacht, ich könnte euch doch auch mal eine kleine Story hier als Goodie präsentieren ;-)
Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
Updates erfolgen
je nachdem, wie viel Zeit ich zum Schreiben erübrigen kann ;-)
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Rating
P18
Kategorie
Gay Romance, Drama, History, Lemon
Zusammenfassung
Max und Leon, zwei Jungs aus Virginia/USA in den 30er Jahren aus einer
kleinen Stadt namens Hopewell, entdecken ihre Gefühle füreinander und sind
alsbald auf der Flucht in die Großstadt.
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REBELLION
Aufbruch nach New York
~
ONE ~
Die Weltwirtschaftskrise hatte auch Hopewell in Virginia
nicht verschont. Vieles blieb Anfang der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts
unerschwinglich für die Bewohner des kleinen Städtchens. Einzig die Farmer
konnten sich wenigstens mit dem eigenen Feldertrag ein wenig leichter über
Wasser halten, aber auch die Ernten waren wetterabhängig und nicht immer
garantiert. In dieser schlimmen Zeit ging man nur zu gerne am Sonntag in die
Kirche und traf sich mit anderen Gemeindemitgliedern zum gemeinsamen Jammern
über die schlechten Zeiten. Oder aber auch nur, um sich nach einem Ehepartner
umzusehen und Freundschaften zu pflegen.
Leon war mit seiner Familie erst vor drei Jahren
hierher gezogen, nachdem sie den Gemischtwarenladen von seinem Großonkel geerbt
hatten. Damals, mit vierzehn, war er noch halbwegs begeistert gewesen, weiter
hinaus aufs Land zu ziehen. Jetzt jedoch, mit siebzehn, wollte er nur noch weg
aus diesem Nest. Es gab einfach nichts hier. Noch nicht mal viele Freunde in
seinem Alter. Die meisten wohnten weit verstreut auf ihren Farmen, waren zu
fein für den Sohn eines einfachen Gemischtwarenhändlers, dessen verstorbener
Großonkel seit jeher als unsympathischer Geizhals verschrien war, oder einfach nicht
im richtigen Alter für ihn. Was sollte er mit kleinen Kindern anfangen?
»Leon, übernimm mal den Laden für eine Stunde! Ich muss
dringend nach Richmond, um neue Ware zu sichten!«, schrie ihm sein Vater schon
von weitem zu, als er aus der Schule nach Hause kam.
Er wollte das Geschäft wieder auf Vordermann bringen, um
es bis nach der Krise über Wasser halten zu können, und so musste Leon oft nach
dem Unterricht noch die Stellung halten und zickige Kundschaft bedienen.
Mittlerweile wurde es immer schwieriger, überhaupt sofort bezahlt zu werden,
denn niemand hatte noch genug Geld in der Tasche, nicht einmal für die
einfachsten Dinge. Ihm wurden daher auch lebende Hühner, Ferkel und
Handarbeiten als Bezahlung angeboten, was Mr. Sickler ganz und gar nicht
passte. Leon fand es nicht so schlimm, er wäre auch mit Tieren als Bezahlung
zufrieden gewesen, aber er war angewiesen, möglichst nichts anzuschreiben und
immer auf Bargeld zu bestehen. Manchmal drückte er aber doch ein Auge zu, um
die Leute nicht total gegen seinen Dad aufzubringen. Es war schon schwer genug,
den unschönen Ruf des Großonkels wieder wettmachen zu müssen.
Gerade hatte er Mrs. Pentecost noch einmal erlaubt,
anschreiben zu lassen, als ein junger Bursche den Laden betrat, den er noch nie
zuvor gesehen hatte. Und der Ort war nicht gerade groß.
»Hey!«, begrüßte der junge Mann ihn freundschaftlich.
Leon unterdrückte ein Schmunzeln. »Selber hey! Was kann
ich für dich tun?«
»Meine Mum bräuchte drei Kilo Mehl und zwei Kilo Zucker.«
»Kommt sofort!« Schnell hatte Leon das Gewünschte
zusammengesucht und stellte es auf den Tresen vor den gutaussehenden, jungen
Mann. »Noch etwas?«
»Eine Haarspange für meine kleine Schwester.«
»Komm rüber und sieh dir an, was wir haben!«
Leon führte ihn zu einem Regal neben dem Tresen und
zeigte ihm die verschiedenen Modelle nach dem allerletzten Schrei. »Billig sind
die nicht, kannst du dir das leisten?« Seiner einfachen, aber sauberen Kleidung
nach zu urteilen, war der junge Mann ein Farmer.
»Ich zahle bar. Die hier gefällt mir. Wie viel?«
»Zehn Cent.«
»Gekauft.«
»Sonst noch etwas?«
»Das wär‘s, danke. Was macht das zusammen?«
»35 Cent. Ich hab dich noch nie hier gesehen, wo ist denn
eure Farm?«
Max zog seine Stirn in Falten. »Was macht dich so sicher,
dass ich auf einer Farm lebe?«
»Touché!« Leon grinste beschämt. »Es kommt nicht wieder
vor.«
Max nickte kurz und verließ ohne ein weiteres Wort den
Laden. Das Klingeln beim Öffnen der Tür hallte noch lang in seinem Kopf.
Mit einem lauten Seufzer schloss Leon die Registrierkasse
und blickte ihm nachdenklich hinterher. Das hatte er gründlich vermasselt!
Dabei sah der Junge verdammt gut aus, obwohl er das offensichtlich nicht
wusste. Diese Jungs vom Land waren einfach nicht so oberflächlich wie die
jungen Männer in der Stadt. Früher in Richmond hatte er schon ab und zu
versucht ein paar zarte Bande zu knüpfen, war aber mangels Mut dann doch immer
wieder ohne eine neue Erfahrung stehengelassen worden. Bis zu diesem einen
verrückten Tag vor etwa sechs Monaten, als sein Vater zum Gericht bestellt
worden war, um die Erbschaft des Großonkels anzunehmen.
Es hatte alles ganz harmlos angefangen. Er war
mitgefahren, um sich den neuesten Kinofilm anzusehen, während sein Vater das Geschäftliche
regelte. Der kleine Saal mit den roten Samtsesseln war kaum besetzt so früh am
Nachmittag und Leon hatte sich in die letzte Reihe gesetzt. Nur ein einziger
anderer Junge hatte noch dort ein paar Sessel weiter gesessen.
»Kann ich mich zu dir setzen?«, begann der andere die
Unterhaltung.
Leon zuckte nur mit den Schultern. Es war schon dunkel im
Saal.
»Wie heißt du? Ich bin Aldous. Aldous Brent.«
»Leon Sickler.« Noch nie hatte ihn an anderer Junge
einfach so an-gesprochen.
»Leon… Wie alt bist du?«
»Tut das was zur Sache?«
»Ich will schon wissen, wenn ich ein Kind angrabe.«
Selbst in der Dunkelheit konnte Leon sein teuflisches
Grinsen erkennen. Wollte er ihn testen? Eine heikle Situation für ihn, ihm war
plötzlich ganz mulmig zumute, aber in seiner Hose regte sich mehr als
erwünscht.
»Fünfzehn. Du?«
»Erwachsen. Willst du rummachen?«
Hektische rote Flecken erschienen auf Leons Wangen. Er
fühlte sich regelrecht überrumpelt. Wie kam der Kerl überhaupt darauf, dass
er…?
»Spinnst du?«, flüsterte er. »Ich bin doch nicht schwul!«
»Und ob du das bist!« Aldous lachte dreckig. »Also?
Willst du?«
Entsetzt über so viel Dreistigkeit, fiel Leon keine
passende Antwort darauf mehr ein. Er hatte genug damit zu tun, nach Luft zu
schnappen. Bis heute wusste er nicht, was dann geschehen war, aber plötzlich
fanden sich weiche Lippen warm auf den seinen wieder. Dieser fremde junge Mann
hatte es gewagt, ihn im Dunkel des Kinos einfach zu küssen! Mit drängender
Zunge und kundigen Fingern hatte er ihm zum ersten öffentlichen Orgasmus seines
Lebens verholfen. Nach nicht einmal einer halben Minute. Er wäre am liebsten
vor Scham im Erdboden versunken.
»Armer Kleiner! Das gibt deutliche Flecken auf der
Hose!«, traute sich Aldous noch schadenfroh zu bemerken, bevor er sich wieder
der Leinwand zuwandte, um endlich den Film zu gucken.
Am Ende der Vorstellung hatte er ihm noch einen Zettel
zugesteckt, auf dem ein geheimer Treffpunkt stand. Noch heute wurde er tiefrot,
wenn er nur daran dachte, wie lange er sich dazu hatte durchringen müssen, zu
dem Treffen zu gehen. Das waren sicher die schlimmsten Stunden seines
bisherigen Lebens gewesen. Im Nachhinein war er froh darüber. Aldous hatte ihm
in seiner kleinen Unterkunft in den nächsten Wochen alles gezeigt, was man als
schwuler Mann wissen musste, um zu überleben und in den Genuss der höchsten
Wonnen zu kommen. Er hatte ihm einiges zu verdanken!
*
Wieso nur wollte ihm dieser dunkeläugige Junge hinter dem
Tresen nicht mehr aus dem Kopf gehen? Woher hatte er gewusst, dass er Farmer
werden sollte? War er so schlecht gekleidet? Oder etwa so armselig? Selten war
ihm etwas so peinlich gewesen. Nachdenklich betrachtete er sich im
Badezimmerspiegel des kleinen Farmhauses. Zum ersten Mal fiel ihm auf, dass er
tatsächlich ein wenig langweilig, um nicht zu sagen schäbig, gekleidet war. In
den letzten Jahren hatte es nicht mehr zu besonderer Kleidung gereicht. Die Ernte
war schlecht und die Wirtschaftskrise tat ihr Übriges. Es war Ebbe in der
Kasse. Die Haarspange für Rosalie hatte er sich mühsam zusammengespart. Sie
sollte nicht unter den äußeren Umständen leiden, das war ihm als großer Bruder
sehr wichtig.
Gerade, als er sich die Haare am Scheitel zurecht
bürstete und die widerspenstigen blonden Locken zu bändigen versuchte, blickte
seine kleine Schwester zur Tür herein.
»Verschwinde!«, zischte er böse in ihre Richtung.
Rosalie grinste hämisch. »Machst dich wohl schick für ein
Mädchen, was?«
Max streckte ihr nur die Zunge raus und warf die Tür
krachend hinter ihr ins Schloss. »Schade, ich hab dir heute was mitgebracht aus
dem Laden!«, rief er laut genug, dass sie jedes Wort verstehen konnte. Noch
einmal strich er sich die Locken hinter die Ohren und lächelte seinem
Spiegelbild aufmunternd zu. »Hässlich bin ich nicht grade«, murmelte er
zufrieden mit seinem Äußeren.
»Bitte! Zeig‘s mir! Ich sag auch, dass es mir leid tut!«,
bettelte Rosalie lautstark durch das alte Holz. »Bitte! Bitte! Bitte!«
Mit Schwung öffnete er die Tür, sie stürzte ihm
regelrecht in die Arme und er zauberte hinter seinem Rücken die neue Haarspange
für ihre hüftlangen weißblonden Locken hervor.
»Ist die schön! Danke!«
»Steht dir bestimmt hervorragend!«, meinte er charmant
mit einem Lächeln auf den Lippen.
»Hier! Sieh mal! Findest du, ich sehe hübsch aus?« Ihre
Blicke trafen sich im Spiegel.
»Wunderschön! Und ich?« Wer ließ sich nicht gerne mit
Komplimenten überhäufen?
»Du?«
»Ja, ich! Bin ich auch hübsch in deinen Augen?«
Ihre Lippen formten einen kleinen Schmollmund. »Hm… Ein
bisschen vielleicht.«
»Nur ein bisschen?«
»Ja, okay! Du bist hübsch!«, ließ sie sich zäh aus der
Nase ziehen.
»Wie hübsch?« Max wollte nicht locker lassen. Er musste
wissen, wie er auf andere Menschen wirkte.
»Meine Freundin Carmela steht total auf dich!«, grinste
Rosalie frech in den Spiegel und zupfte sich dabei gemächlich eine Strähne
zurecht.
Jetzt wurde er auch noch rot! Verdammte Scheiße!
Rosalie lachte prompt mit vorgehaltener Hand und verließ
noch immer kichernd das Badezimmer. Er hätte nicht fragen sollen. Aber immerhin
bestätigte ihm das sein doch recht gutes Aussehen. Auch wenn man kleinen
elfjährigen Mädchen nicht recht trauen konnte.
»Max! Komm runter, du musst noch Heu einbringen!«, rief
ihn sein Vater streng zur Ordnung.
Schnell rannte er die Treppe hinunter und schwang sich
wie immer auf den klappernden Traktor, um auf der Farm zu helfen, die er einmal
übernehmen sollte. Draußen auf dem Feld unter strahlendem Sonnenschein und
sengender Hitze, zog er sich den Stetson tiefer in die Stirn und ließ seine
Gedanken schweifen, während er das Heu einbrachte.
Warum war ihm dieser Junge nie zuvor im Laden
aufgefallen? Er war doch schon oft mit seinem Vater dort gewesen, hatte aber
immer nur Mr. Sickler dort angetroffen. Wo hatte er seinen Sohn bloß all die
Monate versteckt?
Er war nett.
Und sah verdammt gut aus.
Max konnte nicht umhin, ein Kribbeln in seinem Bauch zu
registrieren, wann immer er seitdem an Leon dachte. Ihm war, als hätte er
Fieber. Sicher war das nur die Hitze auf dem Feld. Oder etwa doch nicht?
Wieder errötete er zutiefst und schalt sich einen Narren.
Trotzdem wanderten seine Gedanken unweigerlich erneut zu dem apart aussehenden,
dunkelhaarigen jungen Mann hinter dem Tresen des Gemischtwarenladens…
Tbc…
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So, jetzt ist es an euch, zu entscheiden, ob das was
zu lesen sein könnte oder lieber nicht ;-) Freu mich über
Anregungen, Kommis und Bemerkungen jeglicher Art.
Mehr von Max und Leon demnächst hier auf diesem Blog! ^^
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